Ich war einen Tag in einer "Brennpunkt-Schule"
- esthercsapo
- 15. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Isra, Ivan, Rebecca, Mateja, Mjustafa, Ebra und Yigitefe besuchen die 1C der GVTS Liebhartsgasse in Ottakring in Wien. Derzeit. Denn ständig kommen und gehen Kinder. Ottakring ist ein Bezirk mit hoher Fluktuation. Migration, schlechte Deutschkenntnisse und ein Team aus Lehrerinnen, das trotzdem alles gut machen will. Für die Kinder.

Die 1C - eine Klasse (fast) wie jede
"Eine Woche hat sieben Tage", singen die Kinder, als ich in die Klasse komme. Lehrerin Ilkay singt laut mit. Sie tanzt und animiert mit ganzem Körper. Alle sollen mitmachen. Auch ich.

Nach dem Singen nehmen alle Platz. Ich setz mich neben Mohamed.
Er spricht Arabisch. Nicht die einzige Sprache, die in der 1C gesprochen wird.
Rebeccas Muttersprache ist Rumänisch. Ivan spricht Bulgarisch, Isra Albanisch, Mateja Serbisch, Mjustafa Arabisch, Ebra Türkisch.
Deutsch können hier nicht alle gut verstehen. Und auch nicht sprechen.
Nach dem Singen ist deshalb Deutsch am Programm. Wir sollen ein neues Lernwort erarbeiten: "essen"
Ilkay ist eine Vollblut-Pädagogin. Mit vollem Einsatz für die Kinder. Sie will, dass die Kinder lernen. Denn wer lernt, hat Chancen. Davon ist sie überzeugt.
"Wie sagt man, wenn Mama es tut - heißt es Mama esse?" will Ilkay wissen.
Mohamed neben mir weiß es. "Isst" schreibt er auf seinen Zettel. Und erzählt mir nebenbei, dass er die Schule mag. "Meine Freunde", sagt er knapp.

Gemeinsam spielen? -- oft schwierig
Investition in Bildung = Investition in die Zukunft
Unterschiedliche Sprachen in einer Klasse können auch eine Chance sein, sagt Ilkay, als ich mich am Nachmittag mit ihr im Lehrerzimmer unterhalte. Kinder können von und miteinander lernen. Dazu müssten Schulen aber mit mehr Ressourcen ausgestattet werden. Vor allem aber mit mehr Geld und mehr Personal.
Mehr dazu in der Zib Zack Mini
Wie der Alltag in der 1C aussieht, kannst du dir auch in der Zib Zack Mini, den ORF Kindernachrichten anschauen.
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